TFO auf Südtiroler Wirtschaftsforum
Am Freitag 1. April, nach zwei Jahren Pandemie, wurde das SÜDTIROLER WIRTSCHAFTSFORUM erstmals wieder in Präsenz ausgetragen. Unter dem Slogan „Erfolgstrategien in turbulenten Zeiten“ trafen sich mehr als 400 Unternehmer:innen, Führungskräfte, Entscheider:innen und Interessierte im Kongresszentrum MEC in Bozen. Fünf Vorträge standen auf dem Programm. Die TFO "Max Valier" durfte auch an diesem Event teilnehmen.

Als erstes präsentierten sich einige Start-up Unternehmen. Dann ging es mit den Vorträgen weiter:

Giovanni Palazzo, gebürtiger Römer, baute als CEO und Präsident von Electrify America sowie Präsident von Electrify Canada, ein Netz mit rund 10.000 Schnellladesäulen für die E-Mobilität in Nordamerika auf. Palazzo fährt schon seit bald 20 Jahren elektrisch und ist von der Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Elektromobilität überzeugt.

Lars Carlstrom will in der Nähe von Turin für 3,4 Milliarden Euro eine der größten Batteriefabriken Europas verwirklichen.

Lucas Zanotto hat sich als Kreativer mit humorvollen Animations- und Werbefilmen international etabliert.

Sindi Mabaso-Koyana gilt als eine der einflussreichsten und vielversprechendsten weiblichen Führungspersönlichkeiten in Afrika.

Der Pusterer Unternehmer Georg Kofler hatte den Hauptauftritt. Er gehört schon längst zu den bekanntesten Gesichtern Südtirols. Ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei ProSieben, heute ist er Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der börsennotierten Social Chain AG, die auf Social-Media-Marketing spezialisiert ist und im vergangenen Jahr mit rund 1.400 Mitarbeitenden einen Umsatz von über 600 Millionen Euro erzielte.

Seit 2017 ist er auch als Juror bei der populären VOX-Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ zu sehen.

Kofler erklärt, was unterscheidet eigentlich Unternehmer:innen und Führungskräfte? Der wesentliche Unterschied sei die Risikobereitschaft: „Wenn du Unternehmer sein willst, dann musst du bereit sein, die Hand auf die Herdplatte zu legen, mit eigenem Geld. Du musst auch bereit sein zu scheitern.“ Er selbst habe natürlich auch Angst vor dem Scheitern, wer habe die nicht. Aber er betrachte die Option, auch mal zu scheitern, „eher als Herausforderung denn als Bedrohung“. Unternehmertum sei nicht nur eine ökonomisch-kapitalistische Beschäftigung, sondern eine Lebensform.

Erfolgsstrategien in turbulenten Zeiten sind laut Kofler: Fokus, Innovation und Ausdauer.

Er werde oft gefragt, welcher Moment der schönste sei im Leben eines Gründers, Unternehmers und Investors. „Der magischste Moment bei einem neuen Projekt ist für mich immer der, wenn vieles noch unsicher ist, man aber das Gefühl hat, es könnte klappen.“, so schloss Georg Kofler seine Rede. Diese Aussage beeindruckte und inspirierte mich sehr.

Bei einem anschließenden Umtrunk und Networking klang der Abend aus.

Text & Foto: Moritz Florian