Konrad Fissneider und Vasyl Demchuk
Foto: Konrad Fissneider und Prof. Vasyl Demchuk während der Konferenz

"Unter Drogen findet man nicht sich selbst, sondern nur den Teufel" - Konstantin Wecker

Vor wenigen Wochen haben wir an unserer TFO "Max Valier" einen sehr hochinteressanten Vortrag über Alkohol und Drogen gehört. Als Gastreferenten haben unsere Professoren Vasyl Demchuk, Planer Christian und Günther Messner den renommierten Drogen-Referenten Konrad Fissneider geladen.

Er hat ausführlichst über seine Kindheit und Jugend erzählt und uns in das Thema Drogen und Alkohol eingeführt. 

Konrad Fissneider geboren 1957, war selbst von 1969 bis 1984 tief der Alkohol-, Medikamenten- und Drogensucht verfallen und war öfters dem Tode nahe. Suizidgedanken und Angst, Gleichgültigkeit und Selbstzerstörung, sowie Hilf- und Hoffnungslosigkeit begleiteten sein Leben. Mit viel Einfühlungsvermögen erzählte er uns aus seinem Leben und zeigte all die Gefahren und verheerenden Folgen und Nebenwirkungen auf, die eine Drogensucht mit sich bringen kann.

Es wurde mucksmäuschenstill, als er uns ausführlich die erschütternde, grauenhafte und negative Geschichte aus seinem Leben erzählte. Mit 10 Jahren die erste Zigarette, zwei Jahre später Alkohol, bald darauf kamen Medikamente und illegale Drogen dazu. Um schnell an Geld zu kommen, um den nächsten Giftstoff kaufen zu können, kamen, Beschaffungskriminalität und Prostitution hinzu. Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen und mit der Polizei, Gewaltbereitschaft sowie Gefängnisaufenthalt sowie vieles andere mehr prägten seine Jugendzeit. Seine Erzählung ging vielen Anwesenden unter die Haut. Nur eine dreijährige Therapie beim Verein "La Strada – der Weg" hat ihn zu Umkehr bewogen.

Er berichtete den über 120 Schülern/Innen und anwesenden Lehrpersonen überzeugend, wie er heute mit den eigenen Problemen umgeht, die er früher mit Medikamenten und Drogen betäubt und im Alkohol ertränkt hatte. Mit großer Offenheit sprach er auch über seinen Glauben, der ihm täglich die Kraft für sein Leben gibt.

Außerdem: 2003 hat er das Buch mit dem Titel „Ich ging durch die Hölle“ geschrieben. Mittlerweile hat er auch eine eigene Internetseite www.konradfissneider.com. Der Besucher der Homepage kann sich so viel Wissenswertes rund um das Thema Drogen holen. Seit 1992 arbeitet Konrad beim DFA "Dienst für Abhängigkeitserkrankungen" im Krankenhaus Brixen.

"Dass ich noch lebe ist nicht selbstverständlich, jeder Tag hätte mein letzter sein können" - Konrad Fissneider