Das Coronavirus hat inzwischen ganz Europa in der Hand und führt zu großer Verunsicherung. Immer wieder hört man von Hamsterkäufen und leeren Supermarktregalen. Würden sich die vereinzelten Fälle häufen, könnte dies eine von Panik getriebene Kettenreaktion auslösen. Die Politik versucht, die Konsumenten zu beruhigen, betont, dass die Grundversorgung garantiert ist. Im nächsten Moment geistern aber wieder Wörter wie „Krieg“ durch die Medien.
Dabei ist das einzige Mittel gegen Hamsterkäufe, gegen die Ängste der Konsumenten, die Supermarktregale voll zu halten. Eine funktionierende Lieferkette ist in Zeiten des Coronavirus also wichtig wie nie, gleichzeitig war es noch nie so schwierig, sie aufrecht zu erhalten. Geschlossene Grenzen, schlechte Arbeitsbedingungen und politisches Geplänkel machen eine sichere Planung fast unmöglich.
Während Ärzten und Pflegern zu Recht täglich durch Applaus von Balkonen aus ganz Europa Anerkennung für ihre Leistungen gezollt wird, erfährt die Logistikbranche keinerlei öffentliche Unterstützung, ganz im Gegenteil, ihr wird sehr oft durch unkluges politisches Handeln die Arbeit erschwert. Gerade eine solche Krise sollte Klarheit darüber verschaffen, wie essenziell die Logistikbranche, die uns täglich vor dem Alptraum vom leeren Supermarktregal bewahrt, für unsere Gesellschaft ist.
Als Absolvent der Fachrichtung „Transport und Logistik“ der Technologischen Fachoberschule „Max Valier“ in Bozen ist es mir ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die Frächter in dieser schwierigen Zeit eine der wichtigsten Arbeiten für die Allgemeinheit verrichten, die Arbeitsbedingungen jedoch so schlecht wie nie zuvor sind. Nun wurden auf Grund der unstabilen Lage alle Fahrverbote, Überholverbote und Beschränkungen der Arbeitszeiten aufgehoben, die Fahrer sind stark gefordert und es wird verlangt, dass sie den Bedürfnissen der Bevölkerung nachkommen. Aber nichts und niemand kommt ihnen entgegen, Raststätten schließen z.B. um 18 Uhr, danach gibt es keine Möglichkeit der Verpflegung und keine sanitären Anlagen stehen zur Verfügung. Vergessen wir bitte nicht: Wenn die Logistikkette aufgrund eines Streiks der Lastkraftwagenfahrer zusammenbricht, herrscht Chaos, dann bleiben Lebensmittel- und Medikamentenversorgung aus!
Autor: Jonas Mayr, Klasse 5A Logistik