Max Valier Sat

Am 23. Juni 2017 wurde der Schulsatellit Max Valier Sat mit dem Amateurfunkrufzeichen II3MV in eine polare Umlaufbahn in ca. 500km Meereshöhe gebracht. Dank großzügiger Unterstützung durch die Satellitenfirma OHB in Bremen konnte der Satellit auf einer indischen PSLV-Trägerrakete in seinen Orbit gebracht werden. Um 0845 UTC (10.45 MESZ) des 23.6.2017 konnte die Bodenstation IN3EAE der TFO in Bozen die Funkbake das erste Mal empfangen.

Seitdem sind zwei Jahre vergangen und die Bake sendet immer noch einwandfrei ihr Funksignal.

Die Aussendung der Bake erfolgt in Morse-Code auf der Amateurfunkfrequenz 145,960 MHz mit einer Sendeleistung von 500mW. Der Bakentext lautet "73 DE II3MV MAX VALIER SAT TNX MANFRED ES CHRISTA FUCHS".

Eine derartige Funkbake (Rufzeichengeber) gab es das erste Mal auf dem russischen Satelliten Sputnik. Auch wenn das Signal auf den ersten Blick ein sehr einfaches ist, so hat es doch große technische Bedeutung für die Amateurfunker weltweit und eine einzigartige didaktische Bedeutung für den Unterricht im technischen Bereich.

Durch die polare Bahn fliegt der Satellit 4 bis 6 mal pro Tag über jeden Punkt auf der Erde. Dadurch haben die Amateurfunk-Satellitenstationen permanent die Möglichkeit, den Empfang und die automatische Nachführung ihre Satellitenanlage zu testen.

Aufgrund der Sendeleistung von 500mW kann die Bake bereits mit einem Handfunkgerät empfangen werden. Jede Lehrperson auf der Erde kann mit sehr einfachen Mitteln (ein Handfunkgerät oder ein SDR-Empfangsstick) ihren Schülerinnen und Schülern ermöglichen, den vorbei fliegenden Satellitenzu hören. Zudem können die SuS den ausgesendeten Morse-Code mithilfe ihres Smartphones und einer geeigneten App speichern und dekodieren.

Man findet die momentane Position des Satelliten im Internet, wenn man in einer Suchmaschine „N2YO 42778“ als Suchbegriff eingibt. Außerdem findet man Informationen auf der Internetseite des Satelliten (http://www.maxvaliersat.it). Dort ist auch eine Email-Adresse angegeben, bei der man eine offizielle Empfangsbestätigung (QSL-Karte) anfordern kann.

Bislang sind unzählige Empfangsbestätigungen eingegangen, von Argentinien bis Kanada, von Japan bis Kazakhstan. Viele Funkamateure haben ihren Empfang durch Videos auf Youtube dokumentiert, die man leicht mit dem Suchbegriff „Max Valier Sat“ findet.

Die Entwicklung und der Bau des Satelliten erfolgten als Zusammenarbeit zwischen der Firma OHB (Bremen), dem Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik (Garching) und der Technologischen Fachoberschule „Max Valier“ in Bozen. Schüler und Lehrer der TFO entwickelten die wichtigsten Subsysteme des Satelliten: die Elektronik für die Stromversorgung, die Hauptplatine für die Steuerung des Satelliten und die Algorithmen für die Lagebestimmung und -regelung, damit die Solarzellen für die Stromversorgung immer zur Sonne orientiert sind. Darüber hinaus wurde ein Teil des Aluminiumgehäuses an der Schule gefertigt. An allen Arbeitsschritten waren Schüler aktiv beteiligt und wir können mit großer Zufriedenheit behaupten, dass alles, was von der Schule entwickelt worden ist, bis heute funktioniert.