Veranstalter, Teilnehmer und Referenten wagen nach der erfolgreichen Fachtagung an der TFO – Max Valier in Bozen einen positiven Blick in die Zukunft.
Am 5. Mai 2018 veranstalteten unter dem Thema „BBT-Transportwesen in Südtirol“ die Schüler der 4. Klasse der Fachrichtung Logistik-Transportwesen der Technologischen Fachoberschule Max Valier in Bozen gemeinsam mit hochrangigen Fachexperten und dem Landeshauptmann Arno Kompatscher ein Symposium. Die Fachexperten hielten äußerst interessante Vorträge und brachten ihre persönlichen Erfahrungen und ihr persönliches Fachwissen zum Ausdruck.
Sie konzentrierten sich vorrangig auf die Frage über die Zukunft des Transportwesens in Südtirol mit besonderem Augenmerk auf die Verbesserungsbedürfnisse der Angebote im Schienenverkehr. Dies ergibt sich in Zusammenhang mit dem Vorschlag einer schrittweisen Einführung der Umweltmaut für LKWs und der Verteuerung/Preiserhöhung der Brennerstrecke. Damit soll der Transitverkehr mittels LKW weniger attraktiv, teurer und somit weniger verlockend werden. Der Schienenverkehr soll entsprechend attraktiver gestaltet werden, um die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene zu ermöglichen. „Es sei ein Wunder der Ingenieurskunst“, meinte Autobahnpräsident Dr. Ing. W. Pardatscher in einem Interview an Rai Senderbozen, „dass die Brennerautobahn den heutigen Massen überhaupt noch standhält!“ Das Symposium zeigte die Schwierigkeiten in der praktischen und konkreten Umsetzung in Hinblick auf die Verlagerung des Straßenverkehrs auf den Schienenverkehr. Dies sei auch auf die mangelnde Infrastrukturen in Italien zurückzuführen.
Zu den Referaten:
Harder, Vertreter der Firma Fercam AG, erklärte unter anderem die Komplexitäten und Problematiken im kombinierten Transportverkehr und beendete seinen Vortrag mit der Aussage: "Enorme Investitionen sind notwendig, um das Schienennetz zu modernisieren!"
Geschäftsführer der Brennerautobahn AG, Dr. Ing. Pardatscher, erklärte, dass dank der Querfinanzierung erhebliche Investitionen und Infrastrukturmaßnamen auf der Brennerbahnstrecke für den Gütertransport auf Schiene ermöglicht werden.
Der Stellvertreter von Frau Huez, Herr Goggi, Vertreter der "Alpentrans Logistics KG", äußerte sich mit dem folgenden Zitat: "Die Südtiroler Wirtschaft braucht die Schiene als zweites Standbein für den Warentransport".
Die Referenten zeigten also neueste Entwicklungen und strategische Ausrichtungen von Großprojekten. Dazu berichtete Dr. Ing. Bergmeister, Vorstand der Brenner-Basis-Tunnel SE. Mit dem BBT entsteht eine zukunftsorientierte Flachbahn durch die Alpen, was zu einer markanten Verbesserung der Reise- und Transportmöglichkeiten im Herzen Europas führen wird.
Zur Thematik des Schienengüterverkehrs bzw. "Warentransport auf der Schiene" äußerte sich auch Dr. Harald Schmittner, Geschäftsführer von RTC (Rail Traction Company Spa), in seinem Vortrag. Er erläuterte, wie die betrieblichen Aktivitäten zwischen Lokomotion und RTC mit Zugpaaren im Alpentransit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2 – Emissionen und zum Schutz der Umwelt und Entlastung im Alpenraum beitragen. Die zurzeit vorhandenen Probleme könnten durch die Errichtung des BBT gelöst werden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher wies darauf hin, dass der Güterverkehr in Zukunft auch aufgrund des stetig steigenden Onlineverkaufs zunehmen wird. Als Präsident der EUREGIO betonte er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Tirol-Südtirol-Trentino, um gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, die den Schienenverkehr fördern und den Straßenverkehr entlasten sollen.
Die anschließende Diskussion erwies sich als genauso erfolgreich. Auf die Fragestellungen vonseiten der Anwesenden wurde vom Landeshauptmann und den Fachexperten detailliert eingegangen. Das Thema Umwelt wurde ebenfalls mehrmals aufgeworfen und auf den Einsatz von innovativen umweltschonenden Technologien hingewiesen.
Ein großes Lob geht an die Veranstalter für eine perfekt durchorganisierte und interessante Veranstaltung. Die Inhalte der Vorträge waren hochinteressant, Fragen konnten mit den Referenten geklärt werden. Ein Dankeschön an Frau Direktor Willimek und jene Professoren, die die Schüler unterstützt haben. Es war ein voller Erfolg. Man hat sich fachlich und persönlich sehr gut aufgehoben gefühlt!
Autor: Daniel Pinter