Aliath stammt aus Afghanistan und er war noch ein kleiner Junge, als er vor zwölf Jahren alles verloren hatte: seine Eltern, sein Zuhause, seine Sicherheit. So war er gezwungen, aus seinem Heimatland zu fliehen, und auf seinem langen und beschwerlichen Weg, der ihn schließlich nach Südtirol brachte, war er mit Menschenschmuggel, korrupten Polizisten, lebensgefährlichen Situationen und tragischen Schicksalen konfrontiert. Wie ihm ergeht es heute noch immer zahlreichen Menschen.
Silvia Di Panfilo, Projekt- und Bildungsreferentin des Teams youngCaritas, sowie der ehemalige Flüchtling Aliath folgten anlässlich des Tages der Solidarität in der Diözese Bozen-Brixen und aufgrund der häufig kritischen Vorurteile unserer Gesellschaft der Einladung der Professoren Vasyl Demchuk und Magdalena Thaler an die TFO "Max Valier" in Bozen, wo sie sich mit den Jugendlichen aus einigen ersten Klassen über die Einstellung gegenüber Flüchtlingen unterhielten.
Den Referenten war es besonders wichtig, die SchülerInnen in das Gespräch miteinzubeziehen und sie auf diese Weise mit Themen zu konfrontieren, die oft sehr oberflächlich behandelt und auch von den Medien übertrieben dargestellt werden, um unsere Einstellung diesen Menschen und ganz allgemein Migranten gegenüber zu beeinflussen. So entsprechen z.B. die Zahlen der in Europa angekommenen Flüchtlinge nicht immer der Realität und häufig wird die Tatsache, dass wir das Leben dieser Menschen finanzieren müssen, nicht korrekt dargestellt, was zu einem weiteren Grund führt, weshalb unsere Gesellschaft ihnen gegenüber oft feindlich eingestellt ist. SchülerInnen sollten zum Nachdenken angeregt und davon überzeugt werden, dass es nur durch Respekt, Toleranz, Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft möglich ist, Frieden zu finden und ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Es liege vor allem an den Jugendlichen, diesbezüglich Verantwortung zu übernehmen und unberechtigte Vorurteile abzubauen, betonten beide Referenten.
Die Projektleiter bedanken sich bei allen Teilnehmern, die sich die Zeit genommen haben, das Projekt mitzugestalten.
Autorin: Sabine Rampold