"Blindheit trennt von Dingen, Taubheit trennt von Menschen" (Helen Keller).
Am Dienstag den 2 Mai 2017, hat die Klasse 1 F der Technologische Fachoberschule „Max Valier“ eine ganz tolle Erfahrung gemacht. Wir sind unserem Professor Vasyl Demchuk dankbar, dass er mit uns das Blindzentrum St. Raphael in Bozen besucht hat.
Die meisten Menschen wissen nicht, wie es ist blind zu sein. Das Leben eines Blinden ist gleich wie das unsere, nur mit dem Unterschied, dass bei ihnen der Sinn des Sehens nicht richtig ausgeprägt ist oder sogar fehlt. Was wir sehen, nehmen Blinde über andere Sinne wahr, sie erkennen Dinge zum Beispiel am Klang oder am Geruch. Jeder ist anders, einige haben einen besser ausgeprägten Geruchssinn, andere einen besseren Geschmackssinn.
Es gibt viele Hilfsmittel, damit der Tagesablauf so einfach wie möglich ist. So gibt es einen speziellen Stock zum Abtasten der Umgebung und eine spezielle Blindenschrift, auch Brailleschrift genannt. Diese Schrift besteht aus einem Sechs-Punkte-System und sie wird durch ein etwas dickeres Blatt gedruckt. Auch auf den Straßen gibt es viele Hilfsmittel; die Fußgängerampeln geben ein akustisches Signal, wenn sie grün sind, der Bus kündigt die nächste Haltestelle an und an einigen Stellen gibt es sogar spezielle Böden, die Blinden helfen sollen den Weg zu finden. Trotz all dieser Hilfsmittel benötigen sie oft einen Begleiter, der ihnen zum Beispiel hilft ein Geschäft zu finden. Haben sie keinen Begleiter, sind sie auf die Menschen die sie umgeben angewiesen. Das schwerste, so Nikolaus Fischnaller, Leiter des Blindenzentrums St. Raphael, sei immer das Ansprechen, weil sich viele Menschen nicht angesprochen fühlen, wenn jemand neben ihnen steht und ins leere spricht. Einige haben auch Angst, dass sie etwas falsch machen könnten und sehen deshalb lieber weg. Dabei ist es nicht mal so schwer einem Blinden zu helfen. Alles was man beachten muss ist, dass man ihn entscheiden lassen soll, den Blinden zu berühren, sodass er weiß dass man da ist, der Begleiter sollte vorausgehen und nie den Blinden "schieben".
Was viele auch nicht wissen ist, dass es verschiedene Arten von Blindheit gibt. Es gibt Menschen die von Geburt an blind sind, welche die langsam erblindet sind oder durch einen Unfall blind sind. Andere wiederum haben nur eine Sehbehinderung, d.h. sie sehen zwar, aber nur unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel der Dämmerung.
Doch am Ende gehören sie alle zusammen und leben oft mit anderen Sehbehinderten in einem Wohnheim, wie zum Beispiel dem Blindenzentrum St. Raphael. In solchen Einrichtungen können sie mit Gleichgesinnten zusammen sein, zusammen spielen und lachen. Weiteres werden sie, wie es im Blindenzentrum St. Raphael der Fall ist, von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. Das Blindenzentrum lebt fast ausschließlich von Spenden und Zuschüssen. Es ist ausschließlich dazu da den Menschen ein besseres Leben zu bieten.
Obwohl sie alle so verschieden sind haben sie alle eines gemeinsam: Sie müssen mit dem Leben zurechtkommen, egal was kommt.
Dazu ist der Mensch geschaffen, zu lieben und geliebt zu werden“(Mutter Teresa, Indien)