Durch die Coronaviruspandemie sind die Globalisierung und ihre Auswirkungen wieder ins Zentrum vieler Diskussionen gerückt: nämlich wenn es um unsere tägliche Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medikamenten geht.

Als Absolventen der Fachrichtung „Transport und Logistik“ der TFO Bozen „Max Valier“ verfügen meine Mitschüler und ich über einen besonderen Überblick auf weltweite Warenströme und globale Supply Chains. Diese haben in den letzten Wochen vor allem eines aufgezeigt: wie fragil und zerbrechlich sie in Krisenzeiten sind. Die wirtschaftlichen Folgen des Virus sind jetzt schon enorm: Die krisengeschüttelte Airline Alitalia muss verstaatlicht werden, die Reisebranche kämpft ums Überleben und große Autohersteller wie VW, Daimler und BMW stellen ihre Produktion in Europa ein. Doch besonders die Nachwirkungen in den kommenden Jahren werden die Wirtschaft hart treffen. Unser jahrelang ausgebautes System des freien internationalen Handels und der globalen Lieferketten ist ein Auslaufmodell, da es gerade von zwei Seiten torpediert wird: zum einen von dem Coronavirus, zum anderen jedoch auch von den stark protektionistischen Tendenzen politischer Führungskräfte wie Donald Trump, Boris Johnson oder Jair Bolsonaro. Aus diesem Grund werden Güterströme in Zukunft wieder lokaler und kürzer, damit die Supply Chains wieder robuster und krisenfester werden – das alles ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Lieferketten, Freihandelszonen und internationale Zölle – kaum ein Stein wird auf dem anderen bleiben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir unsere europäische Binnenwirtschaft stärken und beständig ausbauen.

Autor: Felix Alber, Klasse 5A Logistik